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Zur Baumfällung an der Haßleyer Straße

Wer aktuell an der Haßleyer Straße vorbeikommt, wird Zeuge eines radikalen Kahlschlags. Der Landesbetrieb Straßen.NRW fällt nahezu sämtliche Bäume auf der Böschung entlang der Straße. Da dieser Kahlschlag den Unmut vieler Bürger erregt, der auch an den Kommunalpolitikern nicht vorüber geht, war zu einem Ortstermin am Donnerstag geladen worden. Für die Ratsgruppe BfHo/Piraten Hagen war Mitarbeiter Christian Specht vor Ort.

Nachdem sich Vertreter der Parteien, der Stadt und von Straßen.NRW unterhalb der Enervie-Zentrale versammelt hatten, wurde einführend über die Maßnahmen und ihre Notwendigkeit aufgeklärt. Anschließend begab man sich zu einem Gang die Straße entlang, bei dem das zuvor gesagte an einigen Beispielen verdeutlicht wurde.

Das Problem, mit dem sich Straßen.NRW konfrontiert sieht, sind zahlreiche Bäume, die ein akutes Gefährdungspotential für die Verkehrsteilnehmer darstellen und die daher entfernt werden müssen. Mit dieser Entfernung ist es jedoch nicht getan. Das Fällen dieser Bäume lässt neue Gefahrenpotentiale entstehen, da ein großer Teil der nun freistehenden Bäume nicht zuletzt wegen altersbedingter Schäden in dieser Form nicht auf der vorhandenen Böschung stehen bleiben kann. Auch diese Bäume müssen entfernt werden. Was übrig bleibt sind dann nur einzelne Bäumchen, die das Unmut erregende kahle Bild ergeben.

Doch natürlich wird dieses Bild nicht von Dauer sein. Bäumchen neigen dazu, zu Bäumen zu werden und die Böschungen werden wieder zuwachsen. Allerdings nicht ganz in der vorherigen Form. Ein Teil des Problems war der viel zu dichte Bewuchs, weswegen sich die Bäume nicht ausreichend in der Fläche verwurzeln konnten. Daher wird soll es hier zukünftig weniger Bäume geben, die sich aber besser ausbreiten können und sich nicht gegenseitig behindern. Damit wird auch für die Zukunft die Notwendigkeit vergleichbarer Radikalmaßnahmen verhindert.

Erosion ist durch die Maßnahmen übrigens nicht zu befürchten. Auch um den Schallschutz braucht man sich keine Sorgen zu machen. Jeglicher Schallschutz kam auch bisher nur von der Böschung selbst. Die bisherige Baummenge reichte in ihrer Tiefe nicht dafür, hierzu einen Beitrag zu leisten. Abschließend mussten selbst die eifrigsten Verfechter des Landschaftsbildes die Notwendigkeit dieser Maßnahmen einsehen.

Und zwei Erkenntnissen musste man sich stellen. Zum einen waren die aktuellen Maßnahmen längst überfällig und kommen Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte zu spät. Dies ist der sowohl der Ressourcenknappheit der Straßen.NRW zu schulden, wie auch bisheriger anderer Prioritätensetzung. War man bisher damit beschäftigt, quer durchs Land hin und her zu springen, um punktuell Gefährdungspotentiale zu beseitigen, schwenkt man nun um zu umfassenderen Pflegemaßnahmen mit langfristigem Effekt.

Zum anderen hätte sich ein erheblicher Teil des erzeugten Unmuts durch eine bessere Informationspolitik vermeiden lassen. Es hätte im Vorfeld frühzeitiger und umfassender über die bevorstehenden Maßnahmen und ihre Notwendigkeit informiert werden müssen. Hier wurde Besserung gelobt und eine von Stadt und Straßen.NRW gemeinsam erarbeitete Erklärung soll hier zumindest versuchen, das Versäumte nachzuholen.

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